Abschlussbericht Württembergisches Schachfestival 2023

Veröffentlicht: Freitag, 15. September 2023 18:31 Geschrieben von Karlheinz Vogel Drucken

Das Wichtigste in Kürze

  • GM Yuri Solodovnichenko gewinnt wie im Vorjahr das Internationale Meisterturnier
  • Zweiter wird Marius Deuer nach seinem Schlussrundensieg gegen IM Tobias Kölle und verteidigt damit seinen Titel als Württembergischer Meister 
  • Das Kandidatenturnier gewinnt Alexander Honisch (Bebenhausen) souverän mit einem Punkt Vorsprung
  • Das offene Turnier sieht Martin Schmidt (Hohentübingen) als alleinigen Sieger, da er als einziger Spieler auf 6 Punkte kommt
  • Im Frauenturnier dominieren Angelika Valkova und WFM Tetyana Kostak. Letztere hatte die bessere Feinwertung und gewinnt nach Wertung
  • die SF aus Pfullingen und Lichtenstein organisieren Begleitturniere, aber auch eine Simultanveranstaltung rund ums Schachfestival

Schon wieder ist das Schachfestival vorbei - vier Turniere des Verbands, zwei der lokalen Vereine und ein Simultan des schachaffinen Lichtensteiner Bürgermeisters Peter Nußbaum sind Geschichte.

Naturgemäß können nicht alle Turniere gleichzeitig statt finden. Berichte über die bereits vor Sonntag abgeschlossenen SVW- und begleitende Veranstaltungen der lokalen Vereine, organisiert von Alexander Rüger gibt es hier.

Frauenturnier
Die ersten zwei Frauen der Setzliste remisieren gegeneinander und gewinnen ihre restlichen Partien. Dank besserer Zweitwertung verteidigt WFM Tetyana Kostak (Strateg Stuttgart) ihren Titel vom Vorjahr vor Angelika Valkova (Deizisau), beide kommen auf 4,5 Punkte. Beste Spielerin Spielerin unter 18 Jahren wird Sofiia Korshak, ebenfalls Strateg Stuttgart.

v.l.n.r.; Lichtensteins Bürgermeister und Schirmherr Peter Nußbaum, U18-Siegerin Sofiia Korshak, WFM Tetyana Kostak (Platz1), Leia Lederer (Platz 3), Angelika Valkova (Platz 2), Turniereiter und Hauptschiedsrichter Achim Jooß

(fast) alle Teilnehmerinnen

Ausführliche Informationen gibt es auf der Turnierseite und im Abschlussbericht. Dort gibt es auch weitere Bilder.

Offenes Turnier
Die Top-3 der Setzliste können ihre Plätze nicht verteidigen. Hochmotivierte jüngere, aber auch einige ältere Spieler, drängen massiv an die Spitze. So gelingt es Martin Schmidt (Hohentübingen), die Nr. 5 der Setzliste, mit 6 aus 7 einen halben Punkt Vorsprung vor Foksha (Nr. 14) und Kuhlmann (Nr. 17) - beide Sindelfingen - zu ergattern. Der halbe Punkt Vorsprung ist für Schmidt sehr wichtig: als nominell stärkerer Spieler wäre er beim Wertungskriterium Ratingleistung bei gleicher Punktzahl auf Platz 3 zurück gefallen. Im Detail kann man sich das auf der Turnierseite anschauen. Sie wurde um fünf Sonderranglisten ergänzt.

Die ersten fünf der Abschlusstabelle sind fürs nächste Kandidatenturnier qualifiziert, die ersten sieben kommen ins Preisgeld und damit auf die Bühne der Turnhalle in Lichtenstein, allerdings gibt es noch diverse Sonderpreise:

Max Dirk Palesch (Bebenhausen) erreicht Platz 20 und gewinnt mit 4 Punkten die Wertung U1600

Eigentlich gewinnt Lukas Kauth (Bebenhausen 4 P, Platz 14) als Nachrücker die Kategorie U1800, weil der Sieger von U1800 auch die U200 Wertung gewinnt. Durch ein Versehen wird Tatiana Moldovan (Hohentübingen) - ebenfalls 4 P, Platz 24 - ausgezeichnet. Aber Lukas Kauth bekommt seinen Preis und Tatiana Moldovan darf ihren Preis trotzdem behalten. So fehlt nur ein Bild von Lukas.

Platz 8 als bester Spieler mit 4,5 Punkten für Marius Dohon (Markdorf), der spielte gegen die Nr. 1, 2, 4, 6 der Setzliste, holte 50% und freute sich sichtlich über seine Turnierleistung - aber so einfach ist das mit seinem Preis nicht: einen Geldreis gibt es nur für die ersten sieben. D.h. Marius gewinnt die U1800-Wertung und wird 6. in der Wertungsklasse U2000. Da die fünf, die vor ihm platziert sind, höhere Preise gewinnen, geht auch der U2000 Preis an Marius Dohon und bei U1800 wird nachgerückt.

die beste Frau ist Stela Moldovan (Hohentübingen), die ebenfalls 4 Punkte und damit Platz 16 erreicht.

Erst jetzt folgen die besten sieben Spieler des offenen Turniers:

Dr. Gerhard Janasik (Pfullingen) verbessert sich mit 5 Punkten von Startrang 10 auf Platz 7

Daniel Goldinov (Stuttgart) kämpft sich von 24 / 21 (ELO- bzw. DWZ-Startrangliste) auf Platz 6 vor

auf Platz 5 (21 / 18) gewinnt Lorenzo Heel (Pfullingen) zusätzlich noch fast 60 DWZ-Punkte

von 8 / 6 auf Platz 4 Marius Hurm (Hohentübingen)

auch Hans-Peter Kuhlmann (Platz 3 / 17 / 15) freute sich über das Turnier seines Lebens und über mehr als 50 DWZ-Punkte

turnierentscheidend ist, dass Mischa Foksha in Runde 5 dem späteren Sieger unterliegt, sonst gibt er nur ein Remis in der Schlussrunde ab

vorentscheidend für Martin Schmidts Turniersieg ist, dass er gegen seine direkten Konkurrenten auf den Plätzen 2 bis 5 nur zwei Remis abgibt

Kandidatenturnier
Alexander Honisch startet furios mit 6 aus 6 und lässt mit drei Remisen am Schluss nichts mehr anbrennen. Mit 7,5 Punkten hat er einen ganzen Zähler Vorsprung vor seinem Vereinskollegen Christopher Freiherr von Hauff (beide Bebenhausen) und Stefan Lehmann (Göppingen).
Da sich die Plätze 3-12 automatisch für das nächste Kandidatenturnier qualifizieren, werden hier auch die vier SpielerInnen mit je 5 Punkten auf den Plätzen 9 bis 12 erwähnt. Nach fallender Wertung sind das Marc Rudolf, Angelika Valkova, Josef Gabriel und Vadim Reimche. Glückwunsch! Die besten acht folgen jetzt mit Bild. Für das Erreichen von Platz 4 und 5 sind 6 Punkte notwendig , 5,5 Punkte für die Plätze 6 bis 8.

trotz eines kampflosen Siegs: wer in der ersten Runde gegen den Dritten der Setzliste gewinnt, steht wie Kurt Sulzbacher (Tuttlingen) nicht unverdient hier

der allseits bekannte Rudi Bräuning (Bebenhausen), muss sich diesmal damit trösten, dass statt ihm seine Vereinskameraden oben auf dem Treppchen stehen

Auch wenn der K-Faktor 40 beträgt - seine DWZ um fast 90 und seine ELO um 174 Punkte zu verbessern - Thorsten Schrägle (Tuttlingen) kann das und darf stolz darauf sein!

schlecht gestartet, aber dann ins Turnier gekämpft, hat sich Frank Baur (Mengen)

auch Xiang-Tobias Peng (Heilbronn) startet mit einer Niederlage und kämpft sich bis zur letzten Runde an Tisch 1 nach vorne

wenn man - wie Stefan Lehmann - den beiden Siegern ein Remis abnimmt, dann ist Platz 3 auch verdient.

von 18 auf 2 rollt Christopher Freiherr von Hauff überzeugend das Feld von hinten auf

wie das warme Messer durch die Butter startet Alexander Honisch mit 6 aus 6 - da reichen drei Remis, um den Turniersieg mit einem vollen Zähler Vorsprung abzusichern.

Meisterturnier
Zu den vier eingeladenen Großmeistern Solodovnichenko (ELO 2496), Pap (2432), Miezis (2430) und Rogic (2428) gesellen sich formal mit Kölle (2458), Deuer (2455) und Krassowizkij (2428) zwei IMs und ein de-facto IM. Die drei Württemberger benötigen jeweils 7 Punkte für eine GM Norm. Für eine IM-Norm muss Braun 5,5 Punkte bzw. Maisch oder Kocharin jeweils 5 Punkte erreichen. Leider schaffte kein Württemberger eine Norm, aber 28 Siege bei nur 17 Unentschieden dokumentieren den Siegeswillen aller Beteiligten. Nach der 8. Runde führt Solodovnichenko uneinholbar mit 6,5 vor Pap, Kölle und Deuer mit 5 Punkten. Hätte GM Pap in Runde 8 nicht verloren, so wäre es in der Schlussrunde auf zwei Endspiele hinaus gelaufen: zum einen das um den Turniersieg zwischen Solodovnichenko und Pap. Letzterer hätte da bei einem Sieg aufgrund der Zweitwertung (direkter Vergleich) den lange führenden Solodovnichenko noch abfangen können. Noch enger ist es bei der Entscheidung um den Titel des Württembergischen Meisters zwischen Deuer und Kölle: bei einem Remis greift die Drittwertung (mehr Siege) zu Gunsten von Kölle. Also muss Deuer mit Weiß unbedingt gewinnen, um seinen Titel zu verteidigen und es gelingt ihm. So erreicht Marius  Deuer Platz zwei und kann drei der vier GMs hinter sich lassen. Ein Trost bleibt für Tobias Kölle allemal: als zweitbester Württemberger hat auch er das Ticket zur "Deutschen" in der Tasche. Krassowizkij und Braun kommen auf 50 %, schwer haben es die beiden Aufsteiger Kocharin und Maisch. Während es für Timur halbwegs ordentlich läuft, erwischt Julian ein gebrauchtes Turnier und kann die wenigen Chancen, die er bekommt, nicht nutzen.

Julian Maisch (Kornwestheim)

Timur Kocharin (Schönaich), 2,5 Punkte

auf je 4,5 Punkte kommen FM Braun, IM Krassowizkij sowie GM Miezis

IM Jaroslaw Krassowizkij (Jedesheim), 4,5 Punkte (+2 =5 -2)

FM Dr. Georg Braun (Bebenhausen), 4,5 Punkte (+2 =5 -2) - auf Grund der Drittwertung Sonneborn-Berger liegt Georg Braun knapp vorn.

GM Normunds Miezis (Emmendingen), 4,5 Punkte (+3 =3 -3)

IM Tobias Kölle (Schönaich), einziger Spieler mit 5 Punkten (+4 =2 -3)

GM Gyula Pap 5,5 Punkte (+4 =3 -2), aber Niederlage im direkten Vergleich gegen GM Rogic

GM Davor Rogic (Untergrombach) 5,5 Punkte (+3 =5 -1) schafft mit zwei Siegen am Schluss den Sprung auf Platz 3

"FM" Marius Deuer (Schönaich) 6 Punkte (+4 =4 -1) wird bester Württemberger

souveräner Sieger ohne Niederlage wird GM Yuri Solodovnichenko (Untergrombach) (+5 =4)

Württembergischer Meister ist und bleibt Marius Deuer - aber drei Pokale und nur zwei Hände: wie soll das gehen?!?

Hier noch mal das Publikum und die Sieger vom Sonntag:

der - unvollständige - Blick von der Bühne ins Publikum, es waren noch mehr Leute anwesend

v.l.n.r.: S. Martens, M. Foksha (2.OT), M. Schmidt (1. OT), C. von Hauff (2. KT), S. Lehmann (3. KT), H.-P. Kuhlmann (3.OT), A. Honisch (1. KT), M. Deuer (2. IMT), Y. Solodovnichenko (1. IMT), D. Rogic (3. IMT), A. Jooß, K. Fuß, BM Nußbaum

Schiedsrichternormen
Nicht nur die Spieler kämpfen um Preise und Normen. Normen gibt es auch für Schiedsrichter. Und ähnlich wie beim IM- oder GM-Titel benötigen auch die Schiedsrichter mehrere Normen, bis sie den angestrebten Titel erreichen können. Dr. Stephan Martens erarbeitet sich eine Norm zum Titel eines International Arbiter, ist also auf dem Weg zum "Schiedsrichter-GM"

Klaus Fuß erzielt eine Norm zum Titel eines FIDE Arbiter, dem Pendant zur IM-Titel im Schiedsrichterbereich

Dank
Bedanken möchten wir uns bei Alexander Rüger von den SF Pfullingen und SF Lichtenstein für die Organisation der begleitenden Turniere und der hervorragenden Pressearbeit vor Ort wie dem Interview mit der GEA und dem SWR Radio Tübingen.
Darüber hinaus bedanken wir uns bei der Firma Millennium, die uns elektronische Bretter für die Liveübertragung der Partien des Meisterturniers zur Verfügung stellt und bei Bernd Hähnle, der für die technische Umsetzung der Übertragung verantwortlich zeichnet.
Ein besonderer Dank geht an die Gemeinde Lichtenstein. Insbesondere an die beiden Hausmeister Stoll und Ruiz Kelemen, die abwechselnd den reibungslosen Ablauf des Festivals jederzeit unterstützten und natürlich an Bürgermeister Peter Nußbaum, der nicht nur die Schirmherrschaft für das Festival übernahm, nahezu täglich bei den Turnieren vorbei schaute, auch für technische Unterstützung bei der Liveübertragung sorgte, als aktiver Schachspieler gegen Jugendliche im Simultan antrat, auf der Abschlussveranstaltung sprach und bei den Siegerehrungen unterstützte. Ein herzliches DANKSCHEE für die vielfältige Unterstützung!

Lichtensteins Bürgermeister Peter Nußbaum spricht auf der Siegerehrung

Zwischenbericht Schachfestival

Veröffentlicht: Samstag, 09. September 2023 17:14 Geschrieben von Karlheinz Vogel Drucken

Was bisher geschah: Das Frauenturnier ist zur Ende und seit dem Zwischenbericht hat sich Einiges getan.

Im Meisterturnier sah die vierte Runde vier Sieger: neben den am ehesten erwartbaren Weiß-Siegen von Miezis und Kölle gegen die beiden Aufsteiger unterlagen Deuer und Krassowizkij mit Weiß in den Duellen um den Spitzenplatz gegen Solodovnichenko und Pap. Braun remisiert gegen Rogic. In Runde 5 waren Kocharin und Maisch die Leidtragenden gegen Miezis und Deuer, alle anderen Partien endeten remis. Vor der sechsten Runde benötigte Braun noch 2,5 Punkte aus vier Partien, also gab er seinem Gegner Kocharin 117 Züge Zeit einen Fehler zu begehen, aber dieser kämpfte verbissen und hat sich das Unentschieden verdient. Noch im Vorjahr hatte Marius Deuer gegen Normunds Miezis verloren (eine IM-Norm scheiterte damals an einem fehlenden halben Punkt), diesmal wollte er wenigstens ein Unentschieden. Vermutlich wird der Blechtrottel sagen, dass es nicht nötig gewesen wäre, den Königsflügel zu opfern, um als Kompensation verbundene Freibauern am Damenflügel zu erhalten. Krassowizkij unterlag Solodovnichenko während Kölle Rogic niederringen konnte. Am faszinierendsten war die Partie Maisch - Pap: da sah es so aus, als ob Schwarz den Läufer gewinnen kann, aber nach Lxf7+ Kxf7 geht Se6! und Engi sagt dass da Weiß Kompensation hat. Die siebte Runde hatte es in sich: Gefangene wurden nicht gemacht viermal gewann Weiß, einmal Schwarz. Durch seine Niederlage gegen Deuer ist Braun - kurz vor dem 60. Zug bekamen die Spieler neue Formulare und beide lächelten, weil sie das Matt sahen - gezwungen für eine IM-Norm zwei Siege in den eltzten beiden Runden abzuliefern. Das ist zumindest mathematisch noch machbar, während der Zug mit der GM- Norm für die anderen drei Kandidaten schon abgefahren ist. Pap hatte das Läuferpaar gegen Miezis und weil frei laufende Läufer glücklicher sind, gab er temporär einen Bauern, den er sich später mit Zinsen zurück holte. Mit einem Läuferopfer, das entweder die schwarzen Bauern auf der h-Linie verdoppelt oder ihren Vorwärtsdrang bremst, beendete er die Partie. Kölle spielte lange in verlorener Stellung weiter, offenbar hoffte noch auf ein Pattmotiv. Damit lautet das Führungstrio vor den letzten beiden Runden wie folgt: Solodovnichenko (5,5) vor Pap (5) und Deuer (4,5). Es folgen zwei Spieler mit 4 sowie drei mit 3,5 Punkten.

Das Kandidatenturnier startete am Dienstag. Der Termin war so gewählt, dass Frauen sowohl beim Frauen-, als auch beim Kandidatenturnier mitspielen können. Eine Klasse für sich ist der 15-jährige Alexander Honisch der auf Platz acht gesetzt war, aber mit 6 aus 6 einsam seine Kreise zieht und mit 1,5 Punkten Vorsprung die Tabelle anführt. Es folgen zwei Spieler mit 4,5 Punkten vor dreien mit vier. Einige der "üblichen Verdächtigen" kommen gar auf weniger Punkte, weil doch noch das eine oder andere Talent - zumindest zwischenzeitlich - einen der vorderen Plätze ergattert hat. Es bleibt in mehrfacher Hinsicht spannend: weil auf dem Verbandstag beschlossen wurde, das Internationale Meisterturnier nicht fortzusetzen, muss sich der Verbandsspielausschuss zunächst ein neues Format überlegen und entsprechend kommunizieren. Dementsprechend ist noch offen, wie viele Teilnehmer das neue Format haben wird und dementsprechend kann es noch keine Aussage über die Zahl der Ab- und Aufsteiger geben,

Im Offenen Turnier ist es deutlich unübersichtlicher: Der Führende der Setzliste ist nach einem Sieg bei drei Remis auf einen zweistelligen Platz abgerutscht. Durch die erfreulich hohe Zahl an Teilnehmern führt Fokscha mit 4 aus 4 vor Kuhlmann, Schmidt und Barth, die auf 3,5 Punkte kommen sowie sieben(!) Teilnehmern mit 3 Punkten, Würde man das Feld als Tannnebaum ansehen, so wäre dieser schon kurz unterhalb der Spitze recht breit. Damit ist hier noch alles offen.

Hier noch ein paar Bilder aus dem Turniersaal:

Der Blick vom Meisterturnier in Richtung Eingang 

von der Galerie über das Offene Turnier - an Brett 1 wird Skandinavisch gespielt.

das Internationale Meisterturnier 

Meister- Kandiadten und Offenes Turnier - in Reihe 2 mit Weiß Alexander Honisch

von der Bühne zentral (Brett 3 winkt freundlich) 

der Blick nach rechts: Moritz Reck an Brett 2 

der Blick nach links - Brett 1 und Brett 5 sind im toten Winkel 

 

Abschlussbericht Frauenturnier

Veröffentlicht: Mittwoch, 06. September 2023 11:14 Geschrieben von Karlheinz Vogel Drucken

Ungewohnt war der Zeitmodus: 90 Minuten für 40 Züge und 30 Sekunden Inkrement, aber ab Zug 40 gibt es nur noch das Inkrement. Das führte gleich in der ersten Runde zu einer Zeitüberschreitung, als nach Erreichen der Zeitkontrolle, die Restzeit ablief, ohne dass einen Zuschlag von einer halben oder wenigstens einer Viertelstunde gab.

Dass Spitzenduell der beiden Ranglistenführenden endete in der dritten Runde remis, obwohl Schwarz klar besser und wahrscheinlich auch gewonnen stand. Die Härte mit der hier auf Basis des Inkrements gefochten wurde kann man daran erkennen, dass nur noch eine Partie des Meisterturniers trotz deutlich längerer Bedenkzeit lief. So kam es in Runde 5 zum Fernduell an Brett 1 und 2:

links Tetyana Kostak, rechts Luisa Besthorn, der Moment des Händeschüttelns wurde verpasst, hier wird schon die Uhr gestartet

links Angelika Valkova, rechts Elisa Reusch, beide lächeln noch vor der Partie - im Hintergrund beide Male das Meisterturnier

So kam es wie es kommen musste: die beiden Führenden gewannen und es musste die Feinwertung entscheiden. Bevor es jetzt zu den Bildern der Siegerehrung geht, noch ein paar Worte zu den Teilnehmerinnen: mit 14 Frauen war es quantitativ ordentlich besetzt. Scheinbar war der Unterschied in der Spielstärke mit fast 900 Punkten riesig. Aber auf dem Papier ist eben nicht am Brett und so waren an den ersten vier Brettern der vierten Runde die jeweils  nominell besten und schlechtesten drei Spielerinnen beteiligt! Und mit Luisa Besthorn schaffte es eine der drei Underdogs mit 3 aus 4 Punkten in der letzten Runde an Brett 1. Ein fantastische Leistung, die ihr - trotz höchster Zweitwertung - leider nur Platz vier, aber immerhin 53 inoffizielle DWZ Wertungspunkte einbrachte.

Nun zu den Siegerinnen - jeweils links Lichtensteins BM Peter Nußbaum und rechts Hauptschiedsrichter Achim Jooß:

ebenfalls auf 3 Punkte und Platz 5 kam Sofiia Korshak. Damit war sie die beste Spielerin U18

Platz 3 geht an Leia Lederer, die auf 3,5 Punkte kam

Obwohl zwischendurch verdächtig aussehende Momente aufs Brett kamen, waren die beiden Siegerinnen ergebnistechnisch mit je 4,5 in einer eigenen Liga unterwegs.

Platz 2: Angelika Valkova

Platz 1: WFM Tetyana Kostak

Hier nochmals alle Siegerinnen sowie alle Teilnehmerinnen:

v.l.n.r.: P. Nußbaum, S. Korshak, T. Kostak, L. Lederer, A. Valkova und A. Jooß

Kurzbericht Schachfestival Tag 1

Veröffentlicht: Sonntag, 03. September 2023 19:03 Geschrieben von Karlheinz Vogel Drucken

Am Samstag den 02.09. begann das Schachfestival mit dem Frauenturnier und dem Internationalen Meisterturnier. Im Unterschied zum Vorjahr wurde diesmal das Frauenturnier vorgezogen, so dass Spielerinnen nach dem Ende am Montag die Möglichkeit haben, ab Dienstag im Kandidatenturnier zu spielen. In der ersten Runde sind die Unterschiede in der Spielstärke noch relativ groß. Fünfmal konnten sich die Favoritinnen durchsetzen, aber je einmal gelang den nominell unterlegenen Spielerinnen ein Remis und einmal gar einen Sieg.

Das Meisterturnier setzt sich aus vier eingeladenen Großmeistern und sechs Spielern aus Württemberg zusammen. Der Hintergedanke ist, dass man jungen, aufstrebenden Spielern die Chance auf eine FIDE-Norm geben möchte. Aus diesem Grund wurden die Grußmeister Yuri Solodovnichenko (UKR, 2496), Gyula Pap (HUN 2432), Davor Rogic (CRO 2430) und Normunds Miezis (LAT 2428), eingeladen sich mit mit Tobias Kölle (2458), Marius Deuer (2455), Jaroslaw Krassowizkij (2428) sowie Dr. Georg Braun (2395, Wildcard) und den beiden Qualifikanten Julian Maisch (2196) und Timur Kocharin (2147) zu messen. Auch die Spieler im Meisterturnier starteten kämpferisch mit drei Siegen und die beiden Remis waren mit 75 bzw. 80 Zügen ausgekämpft.

Bilder von der Eröffnung, dem Ziehen der Lose, Paarungen im Meisterturnier sowie Eindrücke aus dem Frauenturnier:

Ottmar Seidler bei der Eröffnung flankiert Turnierleiter und Hauptschiedsrichter Achim Jooß (links) und Schiedsrichter Dr. Stephan Martens

Jaroslaw Krassowizkij beim Ziehen der Spielernummer

Rogic - Solodovnichenko (jeweils Weiß zuerst genannt)

Pap - Kocharin

Maisch - Deuer

Kölle - Braun

Krassowizkij - Miezis

Blickrichtung von Brett 4 nach Brett 1

Blickrichtung von Brett 7 nach Brett 5

Ausschreibung 2023

Veröffentlicht: Mittwoch, 19. Juli 2023 14:19 Geschrieben von Carsten Karthaus Drucken

Württembergisches Schachfestival 2023

Das Schachfestival findet vom 02. September bis 10. September 2023 in der Lichtensteinhalle in 72805 Lichtenstein statt und umfasst im Einzelnen diese Turniere:

  • Internationales Meisterturnier (vollrundig 9 Runden)
  • Kandidatenturnier (Schweizer System 9 Runden) ab Dienstag 05.09.2023
  • Offenes Turnier (Schweizer System 7 Runden) ab Mittwoch 06.09.2023
  • Fraueneinzelmeisterschaft (Schweizer System 5 Runden) bis Montag, 04.09.2023

Es folgen die allgemeinen Regelungen, die für alle vier Turniere gelten sowie die ergänzenden Regelungen zu den Einzelturnieren - diese können auch durch Klicken auf das Bild oder hier herunter geladen werden:

Weiterlesen: Ausschreibung 2023

Begleitende Turniere der SF Lichtenstein und SF Pfullingen

Veröffentlicht: Dienstag, 18. Juli 2023 14:21 Geschrieben von Carsten Karthaus Drucken

Neben den vier Turnieren des Schachfestivals werden am Sonntag, den 03. September zusätzlich zwei Schnellschachturniere veranstaltet. Beide gehen über 6 Runden á 15 Minuten:
Das Mädchenturnier beginnt um 09 Uhr und dauert bis gegen 13 Uhr - alle Details finden sich in der Ausschreibung.
Das Jedermannturnier startet um 14:30 Uhr - auch hier steht alles in der Ausschreibung

... und natürlich kann man länger bleiben oder eher kommen, um beim Frauen- oder beim Meisterturnier zu kiebitzen.

Viel Spaß und viel Erfolg wünschen die SF Lichtenstein, die SF Pfullingen und Alexander Rüger.

Alexander berichtet ausführlich über beide Turniere auf der Homepage seines Vereins.

Hier ein paar Bilder (© alle Bilder Alex Rüger, SF Lichtenstein & SF Pfullingen) vom Mädchen- und vom Jedermannturnier. Ein besonderes Dankeschön geht an Bürgermeister Peter Nußbaum, der nicht nur die Schirmherrschaft für alle Turniere übernommen hat und uns aktiv unterstütze, wo immer er konnte. Als ehemaliger Landesligaspieler ließ er es sich nicht nehmen und trat im Simultan gegen die Jugendlichen an und hat mutmaßlich alle Partien gewonnen.

Hier ein paar Eindrücke - zunächst vom Mädchenturnier:

Die Entscheidungspartie

Bei der Preisverleihung

alle Teilnehmerinnen vor der Halle (gespielt wurde im Foyer des Hallenbads

... und noch zwei Bilder vom Jedermannturnier:

auch BM Nußbaum war mit von der Partie - er sitzt vorne links

Übernachtungen 2023

Veröffentlicht: Montag, 17. Juli 2023 14:22 Geschrieben von Carsten Karthaus Drucken
Die Einladungssspieler für das Meisterturnier werden im Hotel Württemberger Hof in Reutlingen untergebracht. Dort und in Hotels in Reutlingen gibt es  Übernachtungsmöglichkeiten für die Teilnehmer an den Turnieren.

Weitere Unterkünftsmöglichkeiten für Spieler sind:

Forellenhof Rössle
 
Die Ferienappartments, die auf der Homepage der Gemeinde Lichtenstein - Hotel Adler ist während der Turnierzeit urlaubsbedingt geschlossen - aufgeführt sind
https://www.gemeinde-lichtenstein.de/gaeste/gastgeber-kulinarisches/unterkuenfte

Außerdem kann in Pfullingen im Hotel Klostergarten übernachtete werden, jedoch ohne die Möglichkeit dort zu frühstücken.
https://klostergarten-pfullingen.de/