Erste Eindrücke vom Schachfestival 2022

Veröffentlicht: Mittwoch, 31. August 2022 18:55 Geschrieben von Karlheinz Vogel Drucken

Seit dem 27.08. spielen die Kandidaten ihre Aufsteiger ins Meisterturnier und die Meister den internationalen Sieger von Württemberg aus. Ab 30.08. kommt ein offenes und ab Freitag, den 02.09. das Frauenturnier dazu.

Gespielt wird in der Eberfirsthalle in Eberstadt (Landkreis Heilbronn), umgeben von Weinbergen. Ein großes Dankeschön an das Team des VfL Eberstadt um Carsten Schwab, das nicht nur die Halle mit Teppichboden auslegte und die Bühne aufbaute, sondern darüber hinaus auch Getränke und Snacks anbietet.

Der Blick aus der Halle über den Sportplatz in die Weinberge

Beim Meisterturnier erfolgte die Nummernvergabe zweistufig: zuerst durften die vier internationalen Gäste aus dem Nummernkreis wählen, so dass sie in der letzten Runde gegeneinander gepaart werden, dann folgten die sechs Württemberger.

... zunächst zogen die ausländischen Titelträger ihre Nummern

im Anschluss waren die Württemberger dran

Da das Meisterturnier ein Rundenturnier ist, stehen bereits zu Beginn alle Paarungen fest.

Gleich die erste Runde brachte überraschende Ergebnisse: so konnten sowohl Nils Richter gegen GM Rogic, als auch Marius Deuer IM Murphy, den Blübaum-Bezwinger von Chennai besiegen. Daneben gewann GM Miezis gegen Josef Gabriel. Runde zwei brachte zwei Entscheidungen: Josef Gabriel unterlag Tobias Kölle und GM Solodovnichenko gewann gegen IM Murphy. Runde drei hatte wieder drei Entscheidungen: Krassowizkij gewann gegen Gabriel, und sowohl Richter als auch Deuer unterlagen ihren Gegnern: Solodovnichenko holte sich einen Mehrbauern und wies nach, dass es keine Kompensation gab. Während Deuer lange abtauchte und eine Figur für drei Bauern gab. Zuferi konnte nachweisen, dass das trotz seiner zersplitterten Bauernstruktur nicht ausreichte, um die Partie halten zu können. Mut wird nicht immer belohnt. In der längsten Partie des Tages pochte Murphy auf dreimalige Zugwiederholung gegen Miezis. Tragischer Held der vierten Runde wurde Gabriel, der gegen Rogic mutig auf Angriff spielte. Der GM wehrte alle Angriffsversuche ab, aber der Blechtrottel hatte noch eine verborgene Gewinnmöglichkeit gefunden. In schwieriger Stellung wollte Zuferi um jeden Preis Damentausch vermeiden, was Solodovnichenko die Möglichkeit gab, selbige zu fangen. Bei Miezis – Richter zeigte die Analyse, dass letzterer mit dem Remis gut bedient war.

Bei den Kandidaten kam Julian Maisch nach der zweiten Runde als einziger Spieler auf 100%. Seit er in Runde drei gegen Jewgeni Martaler verlor, verteidigt dieser das Spitzenbrett. Nach 4 Runden hat er 3,5 Punkte, während Mohammad Haji und Julian Maisch auf 3 Punkte  vor vier Verfolgern mit je 2,5 Punkten kommen. Da ist noch recht offen, wer zuletzt die Plätze eins und zwei belegen wird und ins Meisterturnier darf.

Da das Offene Turnier erst gestern begann, nur so viel: in Runde 1 haben nicht immer die Favoriten gewonnen und auch da, wo sie erfolgreich waren, galt es hartnäckige Gegenwehr zu überwinden.
Erst am Freitag startet das Frauenturnier, hier ist eine Startberechtigung für die Deutsche Meisterschaft zu vergeben.

Hier noch ein paar Bilder:

Das Turnierareal

Die Meister auf der Bühne

Normunds Miezis - Josef Gabriel, mit Schiedsrichter Thomas Wiedmann

Jaroslaw Krassowizkij - Yuri Solodovnichenko

Conor E Murphy - Marius Deuer

Nils Richter - Davor Rogic

Enis Zuferi